Goethe, Faust - Ergänzende Materialien zum Unterricht

Vorspiel auf dem Theater

22.03.17

Mi, 4. Block, R. 1-42

 

zurück zu moodle

LINK

 

zum GoogleDoc

LINK

Download
Tabelle Vorspiel auf dem Theater
Lösung Vorspiel auf dem Theater.jpg
JPG Bild 1.3 MB


Faust und Wagner - 2 Gelehrtentypen

 

Aufgabe: Vergleiche die beiden Gelehrtentypen Faust und Wagner. Lege dazu eine Tabelle an mit den beiden Spaltenköpfen WAGNER und FAUST. Lies dazu V. 522-V. 1177

 

Folgende Verse sind zur Analyse des Vergleichs hilfreich:

 

Wagner

 

531

1100

944

 

572

 

563, 1108

601

 

573

 

 

Faust

 

464

423, 1070

940

 

534, 545, 569

 

364, 568, 577, 765

382, 464

 

590, 1064


Wenn du trotz der Versangaben weitere Hilfe beim Vergleich der beiden Typen eines Gelehrten von Faust und Wagner benötigst, dann klicke auf den Button (aber nur dann!).


Das Volksbuch

Ein erstes umfassendes Werk, das sich mit dem Leben Johann Fausts befasste, erschien im Jahre 1587. Der Buchdrucker Johann Spies veröffentlichte die Historia von D. Johann Fausten, von der älteren Forschung auch als Volksbuch bezeichnet. Es enthält eine Vielzahl von Geschichten und Anekdoten, viele mit legendenhaften Elementen. Spies berichtet von Fausts Theologie- und Medizinstudium, seiner Beschäftigung mit der Zauberei und von seinem Bündnis mit dem Teufel, der Faust schließlich mit in die Hölle nimmt. Deutlich ist die christliche Einstellung des Autors zu erkennen. Das Buch vermittelt ein negatives Faustbild und eine Ermahnung zu gottesfürchtigem Leben. Es erlangte große Bekanntheit. Zwischen 1588 und 1611 wurde es ins Englische, Niederländische, Französische und Tschechische übersetzt. Der Fauststoff gelangte so auch ins Ausland.

[Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Fauststoff#Seit_1750]

Auszug aus dem Volksbuch vom Doktor Faustus

 

So nahm denn Faustus ein spitziges Schreibmesser und öffnete sich an der linken Hand ein Äderlein; das ausfließende Blut faßte er in ein Glas, setzte sich nieder und schrieb mit seinem Blut und eigener Hand nachfolgenden Schuldbrief:

»Ich, Johannes Faustus, Doktor, bekenne hier öffentlich am Tag, nachdem ich jederzeit zu Gemüt gefasset, wie diese Welt mit allerlei Weisheit, Geschicklichkeit, Hoheit begabet und allezeit mit hochverständigen Leuten geblühet hat; dieweil ich denn von Gott dem Schöpfer nicht also erleuchtet und doch der Magie fähig bin, auch dazu meine Natur himmlischen Einflüssen geneigt, zudem auch gewiß und am Tage ist, daß der irdische Gott, den die Welt den Teufel pflegt zu nennen, so erfahren, gewaltig und geschickt ist, daß ihm nichts unmöglich ist; so wende ich mich nun zu ihm, und nach seinem Versprechen soll er mir alles leisten und erfüllen, was mein Herz, Gemüt und Sinn begehret und haben will, und soll an nichts ein Mangel sichtbar werden; und so denn dem also sein wird, so verschreibe ich mich hiermit mit meinem eigenen Blut, welches ich, obwohl ich bekennen muß, daß ich's von dem Gott des Himmels empfangen habe, samt Leib und Gliedmaßen, so mir durch meine Eltern gegeben sind, mit allem, was an mir ist, samt meiner Seele, hiemit diesem irdischen Gott zu Kaufe gebe, und verspreche mich ihm mit Leib und Seele.

Dagegen sage ich vermöge der mir vorgehaltenen Artikel ab allem himmlischen Heer und allem, was Gottes Freund sein mag. Zur Bekräftigung meiner Verheißung will ich diesem allen treulich nachkommen; und dieweil unser aufgerichtetes Bündnis vierundzwanzig Jahr währen soll, so soll denn der Satan, wenn diese Jahre verflossen sind, dieses sein Unterpfand, Leib und Seele, angreifen und darüber zu schalten und zu walten Macht haben: soll auch kein Wort Gottes, auch nicht die solches predigen und vortragen, hierin einige Verhinderung tun, ob sie mich schon bekehren wollten.

 

Zu Urkund dieser Handschrift habe 

ich solche mit meinem eigenen Blute 

bekräftiget und eigenhändig geschrieben. 

Faustus, Doktor«

 

Als er nun solche gräßliche Verschreibung verfertigt hatte, erschien bald darauf der Teufel in eines grauen Mönchs Gestalt und trat zu ihm, da denn Doktor Faustus ihm seine Handschrift eingehändigt, darauf dieser gesagt: »Fauste, dieweil du denn mir dich also verschrieben hast, so sollst du wissen, daß dir auch soll treulich gedienet werden.

 

Quelle: http://gutenberg.spiegel.de/buch/das-volksbuch-vom-doktor-faustus-6239/1

Die Gretchentragödie - ein bürgerliches Trauerspiel?

Figurenkonstellation